Das Innova Sozialwerk e.V., das Landestheater Altenburg, TV Altenburg, projectservice Altenburg, [contura] Altenburg und Christian Repkewitz arbeiten gemeinsam an einem Projekt, dass Geschichte und Gegenwart verbindet. Das in der Bundesrepublik Deutschland stets präsente Thema der Judenverfolgung versehen die Projektakteure mit einer anderen Herangehensweise.
So wird das bislang zumeist praktizierte Täter-Opfer-Denken durch eine ganz neue Komponente ergänzt und damit inhaltlich aufgeweitet – ein wirkliches Verlustempfinden. Im Mittelpunkt des Projektes steht die Lebens- und Leidensgeschichte einer jüdischen Familie, wie es sie zu Tausenden in zahlreichen deutschen Kleinstädten gab. Fokussiert ist das Projekt dabei nicht in erster Linie auf die Zeit des Nationalsozialismus, sondern zeichnet eine Art Familienportrait, das den Rezipienten auf eine Reise durch die Jahre mitnimmt und Höhen und Tiefen des Familienlebens, die Entwicklung der städtischen Gemeinschaft oder gesellschaftliche Umwälzungen beleuchtet. Am Ende wird sich der Rezipient nicht nur mit der Zeit des Nationalsozialismus befasst haben, nicht nur mit dem Holocaust – er wird auch Antworten auf die Frage finden, was der Gesellschaft durch die nationalsozialistische Gräueltaten verloren ging und wie sich die städtische Gemeinschaft durch äußere Einflüsse verändert oder verändern lässt. So bleibt es nicht nur bei dem Nacherleben eines historischen Ereignisses, vielmehr wird es möglich, auch eine klare Analyse von Ursache und Wirkung in die Gegenwart und Zukunft zu adaptieren.