Nach mehrjähriger intensiver Forschungsarbeit präsentiert der Altenburger Christian Repkewitz eine umfassende Dokumentation zu jüdischem Leben in Altenburg. Der Titel „Verblasste Spuren“ lässt bereits erkennen, dass die Quellenlage zu dem Thema schwierig ist. Um so beeindruckender ist die Anzahl der Lebensbilder, die Christian Repkewitz in dem 292 Seiten umfassenden Buch nacherzählt: 190 Geschichten jüdischer Familien bzw. Einzelpersonen und allein 496 Personen mit Altenburg-Bezug enthält das Werk. 512 Grafiken und Bilder, darunter viele Portraits jüdischer Einwohner Altenburgs, bereichern die Darstellung.
Christian Repkewitz legt das Zeitfenster seiner Betrachtung auf die Jahre 1869 bis 1945. Der Beginn ist nicht willkürlich gewählt: 1869 trat im Norddeutschen Bund, zu welchem auch das Herzogtum Sachsen-Altenburg gehörte, das „Gesetz, betreffend die Gleichberechtigung der Konfessionen in bürgerlicher und staatsbürgerlicher Beziehung“ in Kraft, wodurch das Judentum mit den anderen Konfessionen gleichgestellt wurde.
Die seit 2008 andauernden Recherchen brachten Christian Repkewitz auch mit zahlreichen ehemaligen Altenburgern jüdischer Herkunft oder deren Angehörigen in Deutschland, Israel, Südamerika oder den USA zusammen. Und auch die Quellenforschung war nicht nur auf die Stadt Altenburg beschränkt: Bei Kontakten zu verschiedenen in- und ausländischen Archiven, Forschungseinrichtungen sowie musealen Einrichtungen sammelte der Autor wichtige Informationen, die angereichert durch Dokumente und Bilder von Zeitzeugen zu einer Dokumentation zusammengefasst wurden, welche es dem Leser ermöglicht, sich ein Bild des jüdischen Lebens in der einstigen Residenzstadt zu machen. In dieser Form und diesem Umfang dürfte das Buchwerk in der Aufarbeitung der Geschichte der Altenburger Juden einzigartig sein.
„Mit der Veröffentlichung des Buchs hoffe ich, die verblassten Spuren jüdischen Lebens in Altenburg zurück ins Licht zu holen. Gleichzeitig sind meine Forschungen aber noch nicht am Ende. Es gibt verschiedene weitere Personen, die es wegen unzureichenden Informationen noch nicht in das Buch geschafft haben und auch zu den publizierten Lebensbildern werden sich noch neue Erkenntnisse ergeben“, ist sich Repkewitz sicher.
Das Buch, welches den Gesamttitel „Verblasste Spuren- Lebens- und Leidenswege jüdischer Einwohner der Stadt Altenburg von 1869 bis 1945“ trägt, erschien am 7. November 2014. Der Preis für das Druckwerk, welches der Verfasser ohne Verlag aus eigenen Mitteln realisiert hat, wird 19,80 Euro betragen. Auf der Internetpräsenz des Autors kann das Buch bestellt werden. Auch im Buchhandel wird man es in Kürze erwerben können (ISBN: 978-3-00-047607-5).
Knapp 500 Einzelschicksale: Christian Repkewitz erhellt "Verblasste Spuren"
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