Als der Altenburger Christian Repkewitz im Jahr 2011 damit begann, jüdische Wohn- und Geschäftshäuser zu lokalisieren und plante, sie auf einem Stadtplan zusammen zu fassen, war noch nicht klar, welchen Umfang das Projekt erlangen würde. Denn als im Februar dieses Jahres der Online-Stadtplan für den Zeitraum 1933 bis1945 präsentiert wurde, waren etwas mehr als 80 Objekte im Stadtgebiet markiert. Durch intensive Recherchen sind für die Erweiterung auf den Zeitraum von 1868 bis 1945 mittlerweile rund 270 Objekte zusammen gekommen.
Ab dem 29. August 2013 ist der aktualisierte und erweiterte Stadtplan auf der Internetpräsenz von Christian Repkewitz verfügbar. Doch nicht nur neue Objekte präsentiert der Altenburger. Mit technischer Unterstützung der Altenburger Internetagentur Lucom Design (Frank Ludewig) sowie BG Programming Benjamin Götze entstand ein vollkommen neuer Plan, der auf den bekannten Google-Karten beruht. Damit können Nutzer nun neben dem rein grafischen Plan auch ein Satellitenbild zuschalten, um den Standort der Objekte zu betrachten.
Der gesamte Plan ist zoombar, so dass die Unterteilung in einzelne Stadtplan-Bereiche entfallen konnte. Wie schon beim bisherigen Plan sind die Objekte je nach Nutzungsart unterschiedlich markiert, so dass man schnell einen Überblick bekommt. Zu den einzelnen Objekten sind durch einen Klick auf den Marker weitergehende Informationen verfügbar. So bieten die sich öffnenden Zusatzfenster in den meisten Fällen Fotografien der einzelnen Gebäude sowie Hinweise zu seinen früheren jüdischen Bewohnern oder Gewerbetreibenden.
Das auf den ersten Blick willkürlich anmutende Startjahr ist durchaus bewusst gewählt: Nachdem im damaligen Herzogtum Sachsen-Altenburg Zuzugs- und Handelsbeschränkungen für Juden bestanden hatten, wurden diese mit dem Beitritt Sachsen-Altenburgs zum Norddeutschen Bund sowie der gesetzlichen Gleichstellung des Judentums mit anderen Religionen aufgehoben. Das Jahr 1868 markiert die Eröffnung des ersten jüdischen Geschäfts in der herzoglichen Residenzstadt Altenburg.
Beendet ist die Arbeit am Projekt mit dem neuen Plan aber noch nicht, wie Christian Repkewitz bestätigt: „Ein solches Vorhaben ist stets nur ein Arbeitsstand. Immer wieder stößt man bei Recherchen auf neue Ansätze oder erhält Hinweise von Dritten. Mit dem neuen technischen System hinter dem Plan wird aber auch die Erweiterung erleichtert, so dass mit Sicherheit der Umfang in Zukunft noch wächst“. Finanziert wurde der Stadtplan übrigens aus eigenen Mitteln des Initiators.
Direktlink zum Stadtplan: http://www.christian-repkewitz.de/juedisches-altenburg.html